Mitteilungsblatt Nr. 21 der Gemeinde Hohentengen a.H. vom 27. Oktober 2022

Seite 2 Mitteilungsblatt Hohentengen am Hochrhein Nr. 21 / 2022 Schweizer Atommüllendlagersuche in Etappe 3 – Sachplan geologische Tiefenlager – Regionalkonferenz Nördlich Lägern (8) Die Nagra hat am 12. September 2022 in einer Medienkonferenz in Bern angekündigt, dass sie die Rahmenbewilligungsgesuche für ein Kombilager in der Standortregion Nördlich Lägern und für die BEVA (Brennelementeverpackungsanlage („Heiße Zelle“)) in Würenlingen am Standort des nationalen Zwischenlagers (ZWILAG) ausarbeiten wird. Die Mitglieder der Regionalkonferenz Nördlich Lägern wurden in der Vollversammlung am 14. September 2022 in Weiach detaillierter informiert. Die Nagra begründet ihre Wahl für Nördlich Lägern anhand von 3 Kriterien: Qualität der Barriere: für Nördlich Lägern spricht die größere Tiefe und die größte Distanz zu wasserführenden Schichten. (Nachweis vom ältesten Porenwasser) Das spreche dafür, dass in dieser Standortregion die beste Einschlusswirksamkeit gegeben sei. Stabilität der Barriere: Aufgrund der Tiefe besteht der größte Abstand zu Erosionsereignissen, zudemwirken die über demOpalinuston liegenden Rahmengesteine wie ein „Schild“. Flexibilität bei der Anordnung des Lagers: Es gibt in NL große ungestörte Bereiche mit der flexibel umgegangen werden kann. Auch die Bautechnik wurde weiterentwickelt. Die Nagra sieht die Standortregion Nördlich Lägern im Vergleich mit den Regionen Zürich Nordost und Jura Ost als am besten geeignet an. Auch die Realisierung der BEVA am ZWILAG ist aus Sicht der Nagra vorteilhaft. Lediglich ein weiteres Gebäude muss errichtet werden und auf die dortigen Strukturen könne zurückgegriffen werden. Nach dieser Ankündigung des Standortgebietes erarbeitet die Nagra die Rahmenbewilligungsgesuche und wird diese 2024 zur behördlichen Überprüfung einreichen. Der definitive und rechtsgültige Entscheid wird erst nach eingehender Prüfung des Vorschlags durch die Behörden vom Bundesrat und Parlament erfolgen, voraussichtlich im Jahr 2029. Schätzungsweise 2030 wird der Schweizerische Bundesrat über die Rahmenbewilligung entscheiden. Ein Vertreter des Bundesamts für Energie erläuterte die anstehenden Aufgaben der Regionalkonferenz bis zur Einreichung des Rahmenbewilligungsverfahrens in zwei Jahren und darüber hinaus. Dabei stehen der Beginn von Verhandlungen zu Abgeltungen, Auseinandersetzung mit den sicherheitstechnischen Begründungen der Nagra und die Weiterverfolgung von Maßnahmen zur gewünschten Entwicklung in der Region im Vordergrund. Über frühere Verfahrensschritte können Sie sich über die Webseite der Gemeinde Hohentengen informieren: https://www.hohentengen.de/gemeinde-und-buerger/atommuellendlagersuche.html Noch mehr Infos unter: https://regionalkonferenz-laegern.ch/news/beginn-etappe-3-des-sachplanverfahrens/

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